In einem YouTube Live am Samstag erklärten die Gründer der Social-Media-Management-Plattform mLabs, dass sie am 10. Juni, Donnerstag letzter Woche, von Facebook zensiert worden seien. Am späten Nachmittag desselben Tages nahm es aus der Luft Fast 40 Millionen vom Unternehmen verwaltete Posts wurden gelöscht und die Konten aller Mitarbeiter sowohl auf der eigenen Plattform als auch auf Instagram deaktiviert.
Regeländerung
Laut Rafael Kiso und Caio Rigoldi, dem CMO und CEO von mlabsDas Problem entstand, weil Instagram plötzlich entschied, dass die Abfrage von Logins und Passwörtern seiner Kunden zur Nutzung seiner Dienste gegen die Nutzungsbedingungen verstößt. mLabs benötigt diese Informationen, damit Kunden Beiträge planen und Bilder und Stories auf der Plattform veröffentlichen können. Wie die Gründer betonten, erfolgte diese unerwartete und ohne Vorwarnung umgesetzte Entscheidung kurz nachdem Facebook eine eigene API zur Planung von Stories entwickelt hatte, die die Plattform zuvor nicht angeboten hatte.
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Die Nutzungsbedingungen bezüglich Logins und Passwörtern dienen dazu, den Kauf von Followern, automatisierte Likes, Spam und Bots auf Instagram zu verhindern, wie die Gründer von mLabs selbst in der Live-Sendung erklärten. Das brasilianische Unternehmen nutzt diese Informationen jedoch, um seinen Kunden beispielsweise die Anzahl der Likes, Kommentare und Shares auf der Plattform anzuzeigen.
mLabs stellte klar, dass es keine automatisierten Follower und Likes kauft und dass die gesammelten Daten verschlüsselt sind und weder verkauft noch an Dritte weitergegeben werden. Kiso und Rigoldi wiesen zudem darauf hin, dass diese Informationssammlung nach brasilianischem Datenschutzrecht zulässig sei.
Entscheidung kam aus Kalifornien
mLabs kontaktierte Facebook, mit dem das Unternehmen seit 2014 zusammenarbeitet, und erfuhr, dass die Entscheidung aus der kalifornischen Facebook-Zentrale kam. Seitdem sind die Beiträge dank der Unterstützung von Facebook Brasilien wieder online. Die mLabs-Gründer haben bereits ein Treffen mit dem Facebook-Management vereinbart, um das Problem zu lösen und ihre Konten sowie die Möglichkeit, Beiträge auf Facebook zu planen, wiederherzustellen.
Wie CMO Rafael Kiso argumentierte, könnte die Zensur von mLabs durch Facebook als wettbewerbswidrige Praxis des Silicon-Valley-Giganten angesehen werden. Kiso erinnerte auch an den Vorfall, bei dem Facebook alle Nachrichtenagenturen in Australien zensierte, als das Land dafür stimmte, das Unternehmen eine Gebühr bezahlen für die Medien, die auf seiner Plattform erschienen. Die Entscheidung generiert internationaler Aufstandund Facebook musste schließlich geh zurück.
Bild: Jakob Owens/Unsplash